Anno, der Strategiespielhit aus Deutschland steht für das Gründen von Städten, riesige Warenkreisläufe, dutzende Bedürfnisse der Bewohner die es zu erfüllen gibt und das alles optional sogar ohne jegliche kämpferische Auseinandersetzungen, um in Ruhe seine Städte florieren zu lassen.
Der erste Teil der Anno-Serie, Anno 1602 erschien bereits 1998 und hielt jahrelang den Rekord des erfolgreichsten Spieles aus Deutschland.
Daraufhin folgten vier ebenso erfolgreiche Nachfolger, die vieles verbesserten, neu machten und, wie man es von dem neusten Teil Anno 2070 durchaus behaupten kann, versuchten zu revolutionieren. Eines haben sie dennoch alle, abgesehen von dem Fakt das die Jahreszahl jedes Titels die Quersumme 9 ergibt, gemeinsam: Sie sind alle Vollpreistitel.
Diese Tradition wird der nächste Teil Anno Online als Free-to-Play Titel brechen. Ob und wie sich dies auf die Qualität des Spiels auswirken wird, erfahrt ihr bereits jetzt vor Release, da Gametry.de die Möglichkeit geboten bekommen hat, das Spiel vorab in der Closed Beta auf Herz und Nieren zu prüfen.
Gameplay: Altbekannte F2P-Kost
Anno Online ist ein Browserbasiertes Spiel, das heißt sobald ihr auf euren Ubisoft-Account einen Betakey eingegeben habt könnt ihr auf: http://de.anno-online.com/de/startseite einfach los spielen ohne irgendwelchen Schnickschnack zu downloaden. Am Anfang habt ihr nur ein Kontor und einen kleinen Teil einer größeren Insel, die ihr nach und nach freischalten könnt. Ein Schiff, wie man es aus den anderen Annoteilen kennt, besitzt ihr am Anfang noch nicht. Trotzdem werden sich Fans der Serie sofort heimisch fühlen, auch wenn einiges im Vergleich zum Hauptspiel anders ist. So besteht eure erste Mission darin, ein Bauernhaus zu bauen. Klingt einfach, ist es auch. Aber Moment mal? Braucht man dafür nicht erst einen Marktplatz in dessen Umkreis sich die Häuser ansiedeln können? Mit nichten. Zwar gibt es den Marktplatz, jedoch ist dieser jedoch in Anno Online sogar kleiner als ein Wohnhaus, und ebenso ist sein Umkreis deutlich geschrumpft. Dafür haben sich die Einflussgebiete von Kapellen, Zimmermannshäusern und Co. deutlich vergrößert, wodurch es Anno-Anfängern erleichtert werden soll, die Bedürfnisse der Einwohner zu befriedigen, ohne irgendwelche Bauschemen einzuhalten ohne die ein optimales Erfüllen dieser Bedürfnisse erschwert ist.
Es scheint wohl gerade In zu sein, Spiele zu vereinfachen um sie für die breite Masse zugänglich zu machen Die Frage ist hierbei, ob nicht oft genau darin der Reiz in Spielen wie Anno liegt wenn es ein wenig komplexer vorgeht. Diese Vereinfachung des Spieles merkt man auch bei der Warenproduktion. So reichen für die ersten paar hundert Einwohner bloß ein Produktionsgebäude von Fischen, Wolle und co. um die Bewohner vollends zu befriedigen. Komplexe Produktionsketten und Kalkulationstabellen wie die hier, nicht mehr zu gebrauchen.
Jack der Zimmermann...
Wie in so gut wie jedem (Free-to-Play)Spiel heutzutage, gibt es auch bei Anno Online Ränge, die ihr durch das Erfüllen von Missionen und dem damit verbundenen Erhalt von Erfahrungspunkten erreicht.
Diese Missionen bestehen meist einfach darin, ein bestimmtes Gebäude wie einen Marktplatz o.ä. zu errichten, eine bestimmte Bewohneranzahl zu erreichen oder eine bestimmte Menge einer Ware zu produzieren. Im Auftragsbuch erhaltet ihr eine Übersicht von allen bereits erledigten und noch zu erledigenden Aufträge. So gibt es einerseits die Hauptquests, die in Kapiteln unterteilt sind, andererseits auch optionale Aufträge wie die sogenannten Bürgergesuche. Die Missionen bestehen aus einem kurzen Einleitungstext in einer Sprechblase, die zu erfüllende Bedingungen zum Vollenden der Quest, der Belohnung und einem kurzen Hinweis zum Lösen der Aufgabe. So weit, so bekannt.
Ob die Einleitungstexte, der Name der Mission und der Inhalt der zu erreichenden Bedingungen wirklich zusammenpassen und überhaupt einen Sinn ergeben, ist eine andere Sache.
Hier ein Beispiel :
Das Auftragsbuch |
Name: Eine Nacht in der Stadt
Missionstext: Jack der Zimmermann hat die ganze Nacht mit dem Hafenmeister durchzecht, um seinen Geburtstag zu feiern. Dabei sind mehrere Fässer Most zu Bruch gegangen. Der Hafenmeister hat sich heute krank gemeldet und Jack ist in den Wäldern verschollen. Könntet ihr dieses Tohuwabohu so schnell wie möglich in Ordnung bringen?
Aufgaben: Wählt eine Holzfällerhütte an
Produziert mindestens 7 Milch
Alles klar?
Ob dies mit dem frühen Betastatus des Spieles oder einem merkwürdigen Humor der Entwicklers zusammenhängt, lässt sich an dieser Stelle nicht beantworten. Hoffentlich trifft ersteres zu.
Einen wichtigen Free-to-Play Aspekt hat der Entwickler (leider) nicht vergessen. Eine In-Game Währung, die sogenannten Rubine die im fertigen Spiel für Echtgeld zu kaufen sein werden. Zwar erhaltet ihr sie in geringem Maße auch für das aufleveln und meistern von Missionen, dennoch reicht diese Menge nicht unbedingt für den gedachten Zweck aus.
Der in-Game Shop erlaubt das Kaufen von Schiffen, Waren etc. mit der Währung Rubine, die es später für echtes Geld zu kaufen geben wird. |
In geringer Menge gibt es Rubine auch für das erreichen einer neuen Spielerstufe |
Diese sollen zwar keine spielerischen Vorteile, sondern bloß ein schnelleres Vorankommen ermöglichen, was im Umkehrschluss bedeutet, wer nicht zahlen will muss warten. Sehr lange warten.
Ist man nämlich einmal an dem Punkt angekommen, die Insel erweitern zu wollen, darf man sich auf eine Stundenlange Wartezeit einstellen die benötigt wird um einen Abschnitt der Insel freizuschalten, was jedoch mit den Rubinen innerhalb von einer Sekunde machbar ist.
Vorläufiges Fazit: Anno Online könnte genauso gut Anno Light Version heißen. Es ist eben ein kostenloser Ableger der Reihe, weshalb man hier nicht das hohe Qualitätslevel der Vollpreistitel erwarten darf. Anno Online bietet einen kostenlosen Einstieg in die Anno-Welt, der parallel zu Facebook, Youtube und co. gespielt werden kann. Allerdings ist es "nur" ein Browserspiel, also auch auf das Anno-Erlebnis für Zwischendurch ausgelegt. Wer jedoch komplett in die atmosphärische Welt von Anno, mitsamt der Besiedlung von dutzenden Inseln, riesigen komplexen Produktionsketten, atmosphärischer Vertonung und Grafik und dem altbekannten Wuselfaktor abtauchen möchte, sollte sein Geld anstatt in Rubine in einen der "echten" Anno-Teile stecken. Die einzige laufende Investition die ihr dort tätigen müsst, ist eine Menge Zeit.
Generell finde ich eure Seite ja nicht schlecht, allerdings ist das Design nicht das allerschönste und geschrieben ist das ganze eher... Mäßig...
AntwortenLöschenDas ganze hat halt weder einen richtigen Humor, noch ist es sehr seriös geschrieben - es ist einfach eine Mischung aus beidem was das Lesen nicht unbedingt einfach macht !
Aber nun gut, Respekt dass ihr euch solche Mühe gibt :)
lg