Crysis 2

Der Ego-Shooter Crysis 2 aus dem Hause Crytek stellt den 2. Teil der voraussichtlich 2013 endenden Crysis-Triologie dar. Was sich alles im Vergleich zum hochgelobten Vorgänger Crysis bzw. Crysis Warhead verändert hat, erfahrt ihr nun hier.

Zuerst zum Singleplayer:
In unseren Augen ist der Singleplayer von Crysis 2 durchaus gelungen, doch auch er leidet wie 90% aller Shooter der letzten Jahre an aktuem Spielzeitmangel. Nach durchschnittlich 10 bis 12 Stunden sollte selbst bei ungeübten Spielern der Abspann inkl. Cliffhanger über den Monitor flimmern.

Doch was bietet uns Crytek innerhalb dieser Zeitspanne?

Ein unserer Meinung nach durchaus gelungenes Spektakel!

Kenner des ersten Crysis-Teils werden jetzt bestimmt spannende Gefechte in der Haut, oder eher gesagt im Nanosuit des US-Supersoldaten Nomad erwarten, inmitten einer optisch umwerfenden Insellandschaft inklusive Alieninvasion und offener Spielwelt. Bis auf Alieninvasion und (überarbeitetem) Nanosuit ist nichts mehr beim alten geblieben. Diesmal befinden wir uns im New York der Zukunft! Naja, so zukunftsmäßig sieht das zugegebenermaßen nicht aus, also uns erwarten keine fliegenden Autos oder Roboter mit künstlicher Intelligenz, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Das Spiel beginnt, ähnlich wie der erste Teil, sitzend in einem Militärfahrzeug, doch diesmal befinden wir uns nicht in einem Flugzeug gen mysteriöser Insel, sondern in einem U-Boot vor New York. Als dieses (natürlich ganz unerwartet) angegriffen und zerstört wird, überlebt unser Protagonist Alcatraz nur durch die Hilfe des im Nanosuit steckenden Soldaten Prophet, der dem ein oder anderen aus Teil 1 bekannt vorkommen sollte. Dieser gibt uns kurzerhand seinen Nanosuit, doch unter welchen Umständen dies passiert und was mit Prophet danach geschieht, behalten wir an dieser Stelle mal, um Spoiler zu vermeiden, für uns. 

Gerüstet mit unserem neuen Nanosuit 2.0, dessen Steuerung nun deutlich entschlackt wurde im Vergleich zum ersten Teil, begeben wir uns auf Schlauchmissionen durch New York und kämpfen dabei gegen C.E.L.L Soldaten und die Ceph. Die Ceph sind eine Alienspezies, die den Menschen nicht allzu freundlich gegenübersteht und besiegt werden muss, um eine Invasion durch sie und somit das Ende der Menschheit zu verhindern.Viele werden jetzt sagen "Gähn, alles schon gesehen, können die sich nichtmal was originelles ausdenken?", doch obwohl dieses Szenario ausgelutscht bis zum geht nicht mehr ist (ähnlich wie der 2. Weltkrieg) macht es einen Heidenspaß uns durch halb New York City je nach Gemütszustand durchzuballern bzw. zu schleichen. Wir haben oft die Qual der Wahl: Werfe ich nun Granaten bis zum geht nicht mehr in die Menge, da wir grade eine Kiste voll damit gefunden haben, oder gehen wir lieber doch taktisch vor und klettern in einen Gully, um hinter den Feinden aufzutauchen und sie mithilfe des Tarnmodus  unseres Nanosuits und unseren Nahkampffähigkeiten klammheimlich auszuschalten? Diese Entscheidungsmöglichkeiten sind allerdings die einzigen Gameplayelemente, die davon ablenken, dass die Level in Crysis 2 sehr linear ausfallen, ähnlich der Call of Duty Reihe. 

Der Nanosuit 2.0: 
Der Nanosuit 2.0, den wir am Anfang des Spiels erhalten, unterscheidet sich nicht nur optisch vom Nanosuit aus dem ersten Teil.

Die Funktionen "Maximum Strengh" (hoch Springen und schwere Sachen oder Gegner werfen) und "Maximum Speed" (sprinten) sind nun automatisch verfügbar, ohne sie manuell per Commo-Rose ähnlichem Menü auswählen zu müssen wie noch in Teil eins. Manuell auswählen muss man nur noch "Maximum Armor" (stärkere Rüstung) und Invisibility (Tarnmodus), doch dies geht nun auch deutlich schneller von der Hand als noch im Vorgänger, nämlich mit den Tasten Q und E. 

Vergleichbild Nanosuit und Nanosuit 2.0

Der Multiplayermodus: 
Wie so gut wie jeder Shooter besitzt Crysis 2 ebenfalls einen Multiplayermodus.

Es gibt 6 verschiedene Spielmodi:
-Sofortaktion (Deathmatch)-Team-Sofortaktion(Team-Deathmatch)
-Erobere das Relais(Capture the Flag)


-Exfiltration (Ein Team besitzt 2 Relais durch die der Energieverbrauch für Maximum Armor und Invisibility der Teammitglieder gesenkt wird. Das andere Team versucht diese zu stehlen und sie zu einem Hubschrauber zu bringen.Wenn sie im Besitz eines dieser Relais sind,ist ihr Energiegebrauch für Maximum Armor oder Invisibility niedriger.Ein Team hat gewonnen wenn es beide Relais erfolgreich zum Hubschrauber gebracht hat, bzw. wenn es das gegnerische Team in einer festgelegten Zeit daran gehindert hat)
-Angriff (Team A: die Angreifer besitzen Nanosuits,dafür als Waffen nur Pistolen.Sie müssen versuchen Daten erfolgreich Hochzuladen.Um das zu schaffen müssen sie an Checkpoints heran die von Team B beschützt werden müssen.Team B besitzt keine Nanosuits,dafür aber bessere Waffen, was diesen Modi meiner Meinung nach sehr interessant macht)


-Absturzstelle (Es existiert eine Alienschote auf der Karte,und beide Teams müssen versuchen diese zu halten. Diese Alienschote explodiert nach einer Weile und eine neue landet irgendwo auf der Karte.Dies geschieht so lange bis ein Team die geforderte Maximalpunktzahl erreicht hat.)

Feste Klassen gibt es keine, doch es existieren bis zu 5 Klassenslots die man beliebig zusammenstellen kann aus Nanosuiterweiterungen, Perks, Waffen und Waffenaufsätzen. Der Multiplayer ist in meinen Augen eine nette Dreingabe, dennoch hat er es nicht geschafft mich so zu motivieren wie zum Beispiel Battlefield 3.

Grafik und Sound:
Crysis 2 basiert auf der Hauseigenen und sehr leistungsfähigen Cryengine 3, die trotz DirectX 11-Support ressourcensparender als die Cryengine 2 ist. Somit wird das Spiel, im Gegensatz zum Vorgänger, auf vielen Rechnern spielbar. Allerdings darf  man keinen Quantensprung in Sachen Grafik erwarten, wie zuvor beim ersten Crysis. PC-Spielern stand der DirectX 11-Support nicht von Anfang an zur Verfügung, doch mittlerweile lässt er sich kostenfrei downloaden, ebenso wie ein High-Res Texturen Pack. Das Spiel sieht auch ohne die Updates sehr gut und atmosphärisch aus, allerdings ist die Grafik keineswegs bahnbrechend. Verständlicherweise lassen diese beiden Downloads die Anforderungen steigen, doch wer sie ausprobieren will kann sie hier (DX11-Patch) und hier (High-Res Texture Pack)  downloaden.

ein passendes Video, in dem die Grafik mit und ohne die optionalen Updates verglichen wird:

Der Soundtrack zu Crysis 2 wurde von keinem geringerem als dem deutschen Oscarpreisträger Hans Zimmer komponiert. Sein orchestraler Soundtrack ist unserer Meinung sehr stimmig und unterstreicht sehr gut die jeweiligen Situationen im Spiel. Ebenso sind alle weiteren Soundeffekte sehr gut gelungen, egal ob es die Synchronsprecher der Figuren sind oder die Waffengeräusche.


Fazit:
Crysis 2 ist ein durchaus gelungener Shooter, der sich durch seine beeindruckende Grafik und orchestralem Soundtrack von Hans Zimmer, dem Gameplayelement des Nanosuits und einer spannenden Story aus der Feder des Science-Fiction Autors Richard Morgan aus der breiten Masse der Ego-Shooter abzuheben versucht, was (teilweise) auch gelingt. Allerdings ist es gut möglich, das Fans des ersten Teils aufgrund der schlauchigen Levels und der keine Maßstabsetzenden Grafik nicht zufrieden sind, doch die Kunst etwas herzustellen was allen gefällt, ist nunmal noch von niemandem gemeistert worden.